Hallo liebes Tagebuch,
ich bin endlich wieder zurück aus dem Urlaub. Irgendwie war der wie immer viel zu kurz. Außerdem hatte ich Dich vergessen mitzunehmen, von daher gabs ein paar leere Seiten. Egal, ich werde jetzt wieder aufholen, was ich Dir so alles sagen wollte.
Ich weiß noch, kurz bevor ich in Urlaub ging, war wieder mal so ein Besuch von Leuten, die mal hier auf der Wiese waren. Ich weiß bis heute nicht, was die wollen. Erzählen alle Schnauze lang, dass die Wiese hier doof ist, weil sie keine Freunde mehr finden. Erstaunlich dabei ist, dass so viele von ihren ehemaligen Freunden, wegen denen sie nach eigenen Aussagen von dieser Wiese ja weg sind, wieder zu dieser Wiese zurückgekommen sind, und wieder neue Freu(n)de gefunden haben.Ich frage mich ja immer noch, ob es daran liegt, dass unsere Wiese so ein Gefälle hat. Klar ist es anstrengender, oben zu grasen, aber da ist das Gras eben schön grün und saftig. In dem mittleren und unteren Teil der Wiese kriegt man das natürlich nicht mit. Und wenn man sich da ganz unten, fast am Zaun, die ganze Zeit mit anderen Rindviechern im Schlamm wälzt, dann erst Recht nicht. Man muss schon was dafür tun, um hoch ans bessere Gras zu kommen. Obs daran liegt, dass man selbst ein wenig lahmt, und damit keine Hänge hinaufkommt, oder man zu faul ist, ein wenig Steigung in Angriff zu nehmen, ist dabei eigentlich ziemlich egal, das Ergebnis ist das gleiche.Klar versucht mans dann auf anderen Wiesen, die einem flacher versprochen wurden. Leider sind die halt noch nichtmal umgegraben, und erst Recht noch kein Gras gesäät, aber irgendwie behauptet jedes Kalb, was schon sprechen kann, dass die Wiese viel viel grüner und flacher wird. Warum sie das aber dann laufend Leuten erzählen, die mit der Wiese hier total zufrieden sind, will mir halt nicht zwischen die Hörner. Versuchen sie ihre Entscheidung, mit der sie selbst eventuell gar nicht zufrieden sein werden, immer noch vor sich zu rechtfertigen? Den anderen scheint das nämlich ziemlich egal zu sein, auch wenn sie ein großes Tränenabschiedsfest gemacht haben, zu dem aber irgendwie nicht alle erschienen sind, um in gemeinsamen Selbstmitleidstränen aufzugehen.
Andere Wiesen sind immer grüner.
So, das wars erstmal nach meinem Urlaub, liebes Tagebuch. Aber da kommen noch ein paar Sachen in den nächsten Tagen.
Dein Kheng.